Hallo da draußen,
heute morgen haben wir uns auf den Weg in den Norden gemacht. Chiang Mai, auch als Hauptstadt des Nordens bekannt, ist unser Ziel gewesen. Hier wollen wir die nächsten Tage verbringen und haben auch schon viele Ideen, was wir hier so anstellen wollen.
Also haben wir uns nach dem Frühstück ein Taxi geordert und uns auf den Weg zum Flughafen Don Muang Airport gemacht. Zwischendurch hatten wir ja die Befürchtung, dass unsere doch recht frühe Abreise womöglich doch zeitlich zu spät gewesen sein könnte bei dem Verkehr in Bangkok, doch unser Taxifahrer kannte sich gut aus und wusste genügend Tricks, um diese fiesen Staus zu umfahren. Am Flughafen selbst hat auch alles problemlos geklappt und wider der Befürchtungen unserer Familienmitglieder, was die Auswahl unserer Airline anging, verlief der Flug ebenso problemlos.
Nachdem wir dann in Chiang Mai gelandet sind, sind wir dann auch erst einmal mit dem Taxi ins Hotel gefahren. Für die ersten zwei Nächte hier haben wir uns bewusst ein Hotel in der Altstadt gesucht, von wo aus viele Sehenswürdigkeiten fußläufig zu erreichen sind. Außerdem sind hier in dem Viertel einige Guesthouses und Cafés, so dass eigentlich überall ein wenig los ist. Chiang Mai wirkt auf den ersten Blick tatsächlich etwas gechillter auf mich als Bangkok und dass, obwohl es sich auch um eine Großstadt handelt. Aber die Einheimischen sind etwas zurückhaltender und wollen einem nicht direkt eine Tuk Tuk Fahrt aufschwatzen und auch die Touris hier scheinen irgendwie entspannter zu sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass hier primär Individualtouristen „landen“ oder eben auch einige Außsteiger oder Langzeitreisende Halt machen. Spannend finde ich auch die Tatsache, dass sich hier einige Reiseblogger wohl zumindest vorübergehend niedergelassen haben. 🙂
Nachdem wir unser Hotelzimmer und das Hotel kurz inspiziert haben, hielt uns auch nichts mehr lange zurück und wir haben unseren ersten Marsch durch die Stadt begonnen. Ein Tempel reiht sich hier an den nächsten, was wirklich manchmal kaum zu fassen ist. Es soll wohl über 300 Tempel in Chiang Mai geben!!! Anders als in Bangkok sind die Straßen hier in der Regel kleiner – oft nur zweispurig – jedoch ist das Laufen an manchen Ecken und Straßen nicht gerade leichter. Bürgersteige sind leider oft Fehlanzeige und das Gefühl den Verkehr im Nacken zu haben, ist wahrlich nicht so schön. Bert hätte heute beinahe eine Kollision mit einer älteren Dame auf einem Roller gehabt, die es offenbar eilig hatte und die Autos wacker rechts irgendwie zu überholen versucht hat. Zwischen ihrem Spiegel und Berts Arm waren vielleicht noch 0,5cm Luft, wenn überhaupt!
Heute ist auch offizieller Beginn des Blumenfestes in Chiang Mai (Chiang Mai Flower Festival) , was dazu geführt hat, dass der Park Nong Buak Haad, der innerhalb der Altstadt liegt, voller Menschen war. Wir sind uns nicht sicher, ob alle Schulen deshalb eher geschlossen haben, denn 50% der Besucher am heutigen Nachmittag waren Schulkinder. Ansonsten sind Bühnen aufgebaut und alles ist mit Blumen und Blumendeko übersäht, nicht dass der Park als solches nicht auch schon schön beflanzt wäre. Rundherum ist die Straße gesperrt für die Besucher und einige Stände. Auf einem längeren Straßenstück waren unzählige Bonsai-Bäumchen ausgestellt und teilweise nummeriert als ob es einen Wettbewerb gibt. Zum Entspannen war der Park daher heute leider ungeeignet, zum Gucken und Bestaunen des quirligen Treibens jedoch wirklich spaßig.
Wir haben heute auch längere Zeit im Tempel Wat Phra Sing verbracht. Drumherum ist alles wunderschön beflanzt und sieht aus als seien die Gebäude in einen schönen Garten gebettet. Gerade im Licht der Sonne erstrahlten die goldenen Türme besonders glänzend. In einem der Tempel-Gebäude haben wir etwas länger gesessen, da nicht nur das Klima wirklich angenehm luftig und erholsam war, sondern irgendwie auch eine besondere Stimmung herrschte…
Irgendwann hat uns der Hunger in ein nettes Guesthouse in der Nähe unseres Hotels verschlagen, wo man schön auf Holzbänken unter einem offenen Dach gemütlich sitzen konnte. In der Mitte des Raumes war ein Billardtisch, an dem auch ein paar Gäste spielten. Zwischendurch hat sich sogar eine Rollerfahrerin in den „Speisesaal“ verirrt, denn sie fuhr mit ihrem Roller eine Runde um den Billardtisch und verschwand wieder im Trubel des Straßenverkehrs. Da haben alle nicht schlecht gestaunt und wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen. Sachen gibt es…
Nach einer anschließenden Abkühlung im Hotelpool haben wir uns abends noch einmal auf den Weg gemacht, um uns im 7/11 mit Wasser und Bierchen einzudecken. Eigentlich wollten wir dann los zum Nachtmarkt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob wir uns in der Richtung geirrt haben oder ob anstelle des Nachtmarkts heute ein anderer Punkt auf dem Programm stand. 😉 Jedenfalls sind wir den Menschentrauben gefolgt und standen auf dem großen Platz vor dem Thapae Gate, hörten plötzlich lautstarken amerikanischen Rap a la Dr. Dre, Ice Cube und Co. und wunderten uns über die thailändischen „Checker“, die neben dem DJ Pult auf einer großen weißen Couch (!!!) rumlungerten. Schnell haben wir dann auch die weitere Szenerie auf dem Platz erfasst und bemerkt, dass wir offenbar mitten auf einem Classic Car-Treffen, offenbar Treffen überhaupt, waren bzw. dem Vortreffen dazu. Hier konnten wir neben imposanten Autos und deren stolzen Besitzern sowohl traditionellen thailändischen Tänzen, Drohnenflügen als auch spontanen Breakdance-Sessions zusehen. Wer hätte das gedacht?! Das Bild war so absurt, dass es fast aus einer anderen Welt stammen könnte. Man hat sich gefühlt wie ein Nebendarsteller bei Fast and Furios und wir zumindest konnten gar nicht anders als dem Rap zu folgen, das Treiben zu bestaunen und unser Bierchen zu genießen. Ich würde sagen, dass das definitiv die Überraschung und das Highlight des Tages war! 🙂
Mal gucken, was uns morgen in dieser wundersamen Stadt noch erwartet… 😀