Burning tongue and Wat, Wat, Wat!?

Hey ihr Lieben,

unser zweiter Tag in Bangkok ist nun vorüber. Wir haben jetzt 23:19 Uhr Ortszeit und nach ungefähr 16 gelaufenen Kilometern, unserem ersten kleinen Sonnenbrand und unzähligen Wats (Tempeln) sind wir völlig erledigt und immer noch ein wenig geflashed von den Eindrücken des Tages. 🙂

Allein das erste Frühstück im Hotel war spannend. Neben „fried rice, chicken, vegetables and soup“ gab es frischen Salat, Eier und ganz viel Obst. Natürlich konnte man auch Müsli, Croissants und Toast bekommen, aber vor allem asiatische Gäste haben uns gezeigt, wie man hier am besten in den Tag startet. 😉 Nur der Kaffee war nicht ganz so unserer, dafür konnten die leckeren Fruchtsäfte umso mehr punkten. Morgen wollen wir unbedingt auch draußen sitzen beim Frühstück. Mal schauen, ob wir einen der begehrten Plätze ergattern können. 🙂

Unser Plan für den Tag bestand vor allem darin, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen und ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Schließlich müssen wir uns ja noch überlegen, ob und wie lange wir wieder kommen wollen. 😉 Also haben wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg gemacht und sind erst einmal durch kleine Gassen direkt am Fluß entlang gelaufen. Morgens um zehn schon frischen Fisch und gebratenes Essen an den Garküchen zu riechen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Ob ich das nun wirklich gut finde, weiß ich allerdings noch nicht – vor allem, weil ich ja fast alles mag, nur eben leider keine Meerestiere. 😀

Was für uns heute vor allem eine echte Herausforderung war, war der Verkehr in Bangkok bzw. diesen als Fußgänger zu meistern. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was hier los ist, wenn man es nicht selbst erlebt… Zahlreiche Kreuzungen oder Kreisverkehre ohne optische Mittelinseln voller Autos, Roller, Taxen und Busse und dazu noch verlorene Fußgänger, die sich „todesmutig“ über die Straßen wagen. Wie wir merken konnten, wird jedenfalls nicht für Fußgänger gebremst, aber immerhin erhält man eine Geste der Entschuldigung, wenn man beinahe überfahren wird. 😀 Einige Kreuzungen braucht man da schon, um sich da souverän zu schlagen, aber schließlich haben wir es gut gemeistert, selbst die größten Kreuzungen zu überwinden ohne einen Kratzer abzubekommen. Man muss nur lernen, dass rote Ampeln weniger interessieren als pfeiffende Polizisten und im Zweifel heißt es „Augen zu und durch“, Lücke abpassen, die erste Hälfte der Straße überwinden, in der Mitte den Po schnell genug einziehen und im Zweifel kurz mal zu sputen. Aber so klappt es dann ganz wunderbar! 😀 So werden übrigens offenbar am besten die „Frischlinge“ hier enttarnt, denn diese werden gerne abgepasst, belehrt und vor allem werden ihnen gleich die wildesten Tuk Tuk Touren empfohlen. „Heute ist Promotion Day, daher kostet die Tour von A nach B über C und D nur 50 Baht“… Schneider und Tourist Office natürlich inbegriffen, die diesen Preis subventionieren. 😉  Schön ist es auch, wenn man gesagt bekommt, man könne bestimmte Dinge erst später besichtigen, weil sie erst ab einer bestimmten Zeit zugänglich für Touris seien… Ja ne, is klar. 😀

Insgesamt sind wir heute über 16 km zu Fuß gelaufen und haben dabei diverse Stufen zahlreicher Tempel erklummen, gefühlt 100 Straßen überquert, sind Fähre gefahren (Achtung: Auch hier muss man wirklich Überzeugungsarbeit leisten, um auf eine normale Fähre zu gelangen und nicht in einer der vielzähligen Rundfahrten zu enden.) Ansonsten haben wir diverse Tempel gesehen, deren Namen ich leider jetzt schon erfolgreich verdrängt habe, aber auch einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie den Golden Mount, Giant Swing, Wat Arun, Wat Pho und den Grand Palace (zumindest von außen betrachtet) gesehen. Uns wurde dadurch wieder einmal bewusst, wie anstrengend Touristen sein können, die alle das gleiche Ziel haben. Also liebe Leute, sofern ihr die Chance habt, meidet die Hauptsaison! Menschenansammlungen an den Sehenswürdigkeiten verhindern definitv schöne Fotos. 😉

Was uns heute auch besonders aufgefallen ist, ist die doch immer noch präsente Staatstrauer um den verstorbenen König. Nicht nur, dass manche Parks deswegen noch geschlossen sind, aber man kann auch überall vor allem rund um den Grand Palace zahlreiche Trauernde sehen bzw. regelrechte Trauermärsche. Viele Thais kommen ganz in schwarz gekleidet in die umliegenden Tempel und beten für ihren König. Es herrscht eine nahezu andächtige Stimmung und man sieht wirklich die Trauer und Betroffenheit in vielen Gesichtern. Unzählige Fotos des Königs zieren die Fassaden der Stadt und sogar auch die Schaufenster mancher Läden (beispielsweise ein Foto des Königs mit einem Hund vor einem Tierarzt oder Futtermittelladen)…

Ein Highlight unseres Tages war auf jeden Fall unser Treffen auf drei chinesische Damen am Giant Swing. Zunächst hatten wir die amüsante Gelegenheit, sie bei ihrer Fotosesssion zu beobachten, bis Bert aufgefordert wurde, sie zu fotografieren. Das war an sich schon lustig, denn mir war nicht bewusst, welch interessante Posen Menschen einnehmen können… Witzigerweise wollten die Damen uns nachher auch fotografieren. Mal schauen, wie deren Fotos geworden sind. Übung sollten sie jedenfalls genug haben. 😉 Leider haben wir versäumt auch ein gemeinsames Selfie zu machen. Falls ihr uns demnächst aber auf einer chinesischen Homepage seht, sagt uns Bescheid! 😉

Heute Mittag haben wir auch die erste Garküche getestet und zwar irgendwo im nirgendwo, denn Europäer waren zunächst nicht zu sehen. Es gab thailändische Suppe mit Rind- oder Schweinefleisch zur Auswahl. Auch wenn das Fleisch ein wenig blass aussah, so war die Suppe insgesamt sehr erfrischend und eigentlich auch ganz lecker. Nur ob ich noch einmal „Eistee Thai Style“ bestellen würde, weiß ich nicht. Dies war nämlich schwarzer Tee mit Milch auf Crushed Ice. Zumindest schmeckte er interessant und war eine angenehme Abkühlung bei den doch sehr warmen Temperaturen.

Nach der ganzen Lauferei war es ungleich schöner vor dem Abendessen noch ein wenig Zeit am Hotelpool (auf der Dachterasse) zu verbingen. Und ganz ehrlich, was gibt es Schöneres als in einem Infinitypool zu plantschen und dabei einen netten Ausblick auf die Stadt zu haben und anschließend auf gemütlichen Rattanliegen ein kühles Bier zu trinken und die Seele baumeln zu lassen?! Einfach herrlich! Das nenne ich Urlaub!

Beim Abendessen wurde uns allerdings erneut richtig warm, als wir trotz unserer Bitte unser Essen „not too spicy!“ zuzubereiten, beim erfrischenden Salat und leckerem Thai Curry doch arg ins Schwitzen kamen. Ist das schön, wenn die Lippen wieder aufhören zu brennen… 😉 Ich bin total gespannt, ob Bert nach unserem Urlaub auch scharf essen kann. Bekanntlich gewöhnt man sich ja an alles. 😛

Morgen ist unsere erste Zeit in Bangkok leider schon wieder um und wir pendeln weiter Richtung Norden nach Chiang Mai. Mal schauen, was uns dort erwartet. Wir freuen uns jedenfalls und sind gespannt. 🙂 Aber liebes Bangkok, wir kommen wieder! 🙂

 

Post Author: biber

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert