Be“stechend“ schöne Everglades

Hallo zusammen,

heute sind wir ganz früh aufgestanden und machen uns nach einem kleinen Frühstück auf den Weg, den Tamiami Trail entlang, in die Everglades. Draußen regnet es seit Stunden, denn die Ausläufer des Hurricane „Harvey“ sind eben auch hier in Florida spürbar. Dennoch lassen wir uns unsere Pläne nicht vereiteln.

Nach einer Weile und einer eher gemütlichen Fahrt kommen wir an unserem ersten Ziel, dem „Shark Valley“, an. Nach einer kurzen Information im Visitor Center laufen wir den durch einen Ranger empfohlenen Weg entlang auf der Suche nach Schlangen, Ottern, Schmetterlingen, Schildkröten und Alligatoren, die man hier in der Natur sehen kann. Im Vorfeld bin ich etwas besorgt gewesen, da es sich hier ja um freilebende wilde Tiere handelt, aber der Ranger hat uns versichert, dass alles ganz harmlos ist wenn man einen Sicherheitsabstand von 4,5 m einhält. Nach wenigen Metern sind unser Füße zwar pitschnass, aber an sich sind die Temperaturen gut auszuhalen. Es hat sich nämlich auf gute 82 Fahrenheit abgekühlt. 🙂

Leider hält der Regen nicht die dutzenden Mücken ab, die zu dieser Jahreszeit in den Everglades auf Touristen wie uns regelrecht warten. Das wäre vermutlich auch zu viel verlangt… Also müssen wir ein wenig um uns Schlagen, um nicht gänzlich zerstochen zu werden. Wir entdecken auf unserem Weg interessante Käfer, oder was auch immer das für Tierchen sind, und finden auch den zu erwartenden Schmetterling. Leider haben wir weder Schlangen, Schildkröten oder Otter gesehen, dafür aber eine Alligatorendame mit elf Babys!!! Da der Ranger uns ungefähr beschrieben hat, wo ihr „Loch“ ist, konnten wir es dank Bert´s guter Konzentration und Sehschärfe finden und auch die Dame selbst entdecken. Das ist schon beeindruckend, wenn ein Alligator so dicht neben einem liegt und einen mit wachsamen Augen beobachtet. Leider hatten wir nicht das Vergnügen, dass Alligatoren direkt über den Trail liefen, aber das ist wohl für die nasse Jahreszeit normal.

Nach unserer kleinen Wanderung fahren wir weiter den Tamiami Trail entlang bis zum Kirby Storter Roadside Park, einem weiteren Spot, an dem man auf einem Holzsteg durch die Mangroven laufen kann. Dieser Steg endet ebenfalls an einer Stelle, an der man in den Wintermonaten regelmäßig Alligatoren sehen kann – heute jedoch leider nicht. Dafür haben wir einen schönen Spaziergang gemacht. 😉

Unser nächster, sprichwörtlich kleinster Zwischenstopp ist in Ochopee, am kleinsten Postamt der USA. Die Hütte am Rand der Straße ist tatsächlich 6 Stunden am Tag besetzt. Wir vermuten hier auch den einsamsten und langweiligsten Job der USA, denn weit und breit ist natürlich niemand zu sehen, der hier eine Briefmark kaufen könnte.

Ungefähr bei Everglades City halten wir erneut an und unternehmen eine Airboot Tour bei „Captain Mitchs Everglades private Airboat Tours“. Irgendwie ist es doch ein Highlight mit solch einem Boot durch die Everglades zu heizen, auch wenn es unheimlich laut ist. Man erfährt einiges über die Geschichte der Region, die unterschiedlichen Pflanzen dort und hat zudem noch eine Menge Spaß, wenn wir durch die Gegend driften. Wir fahren eine gute Stunde lang durch die Graslandschaft, die Mangroven und sehen dabei erneut eine Krokodildame, die uns ziemlich nahe kommt. Direkt vor dem Anleger der Airboote hat ebenfalls schon ein ziemlich großer Alligator im Wasser gelegen. Da möchte man nun wahrlich nicht ins Wasser fallen… Außerdem ist es eh viel zu schlammig in den Everglades. 😉 Im Anschluß an unsere Tour zeigt uns unser Captain Danny noch einen kleinen ca. 3 jährigen Alligator aus der Nähe.

Wir haben zwischendurch überlegt, ob wir in Everglades City oder doch in Naples übernachten wollen, entscheiden uns aber doch dafür lieber in eine größere Stadt zu fahren, auch wenn wir dazu noch ein wenig im Auto sitzen. Gott sei Dank auch, denn bei unserem kurzen Abstecher nach Everglades City sehen wir, wie sehr die Straßen dort überschwemmt sind. Das Wasser spritzt wie verrückt an unserem Auto hoch, während wir langsam durch die Straßen fahren, dass wir relativ schnell wieder umkehren. Aquaplaning lässt grüßen!

Den Abend verbringen wir also in Naples, laufen noch ein wenig am Strand entlang (Es hat endlich aufgehört zu regnen!) und suchen uns noch in der Nähe unseres Hotels ein Restaurant zum Abendessen bevor wir ziemlich ko ins Bettchen fallen. 🙂

Post Author: biber

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